Wolfgang Redik wurde 1968 in Graz (Österreich) geboren und erhielt seinen ersten Violinunterricht in seiner Heimatstadt, zuerst bei Rolf Iberer am Konservatorium, später bei Klaus Eichholz an der Grazer Musikhochschule. 1987 wechselte er an die Hochschule für Musik in Wien, wo er bei Michael Schnitzler studierte und sein Studium 1994 mit Auszeichnung abschloss. Weitere Studien und Meisterklassen in Violine absolvierte er bei Künstlern wie Isaac Stern, Jaime Laredo und Pamela Frank. Besonders wertvolle Impulse erhielt er ausserdem von Musikern wie Norbert Brainin (Amadeus-Quartett), Sándor Végh und György Kurtág.
Schon während seines Studiums in Wien wurde Wolfgang Redik mehrfach ausgezeichnet: 1989 Ehrendiplom der Accademia Musicale Chigiana in Siena, 1990 Vertreter Österreichs bei der „Internationalen Tribüne junger Interpreten“ der UNESCO, 1994 Würdigungspreis des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.
Als junger Geiger konnte Wolfgang Redik schon früh Orchestererfahrung sammeln: 1987/1989 war er Konzertmeister des Gustav Mahler Jungendorchesters unter Claudio Abbado. Dies führte zu regelmässigen Mitwirkungen als Substitut im Orchester der Wiener Philharmoniker. Von 1989 bis 1991 wirkte er ausserdem im Chamber Orchestra of Europe mit. Als Konzertmeister fungierte er von 1986 bis 1992 in der Wiener Kammerphilharmonie. Von 1992 bis 1996 war er Gast-Konzertmeister im Symphonieorchester Vorarlberg und im Haydn Orchester in Bozen. Seit 1992 ist Wolfgang Redik 1. Konzertmeister der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie und hat mit diesem Klangkörper alle Sinfonien von Joseph Haydn auf CD eingespielt. Seit 2007 fungiert er als regelmässiger Leiter vieler Projekte und Konzerte bzw. als Konzertmeister der Camerata Salzburg sowie beim Wiener Kammerorchester, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, dem Musikkollegium Winterthur und beim Stuttgarter Kammerorchester.
Als Solist konzertierte Wolfgang Redik mit zahlreichen bedeutenden Orchestern wie dem Orchestre Philharmonique de Belgique, dem English Chamber Orchestra, dem Orchestre Métropolitain de Montréal, dem Münchener Kammerorchester und der Camerata Salzburg. Konzerte in Tokio, Shanghai, Mailand, Montreal, Chicago und Genf zählen ebenso zu den nennenswerten Eintragungen seines Konzertkalenders wie Auftritte im Gewandhaus zu Leipzig, im Grossen Musikvereinssaal Wien, im Bregenzer Festspielhaus und in der Tonhalle Zürich. Auf Einladung von Kent Nagano gab Wolfgang Redik im Herbst 2012 sein Debüt als Solist und Dirigent beim Orchestre symphonique de Montréal. Wolfgang Redik hat zwei Solo-CDs aufgenommen, eine mit Violinkonzerten von Felix Mendelssohn Bartholdy, die andere mit Werken von Alexander Lokshin.
1988 gründete Wolfgang Redik das Wiener Klaviertrio, mit dem er beinahe 25 Jahre lang in allen bedeutenden Musikzentren Europas, Nord- und Südamerikas sowie in Asien und Australien aufgetreten ist. Zahlreiche CD-Einspielungen sowie Radio- und Fernsehauftritte dokumentieren die vielseitige Arbeit seines Ensembles. 2010 wurde das Wiener Klaviertrio mit einem ECHO KLASSIK ausgezeichnet. Neben seinem eigenen Zyklus im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses war das Wiener Klaviertrio 2011 „Ensemble in Residence“ in der Wigmore Hall in London.
Seit nunmehr über sieben Jahren konzertiert Wolfgang Redik gemeinsam mit dem Pianisten Christoph Berner bei zahlreichen Sonatenabenden und Violin-Recitals. Für die kommenden Saisonen sind Auftritte in Salzburg, Innsbruck, Deutschland und England (Wigmore Hall in London) geplant. Ausserdem tritt er häufig in anderen kammermusikalischen Formationen auf. Zu seinen regelmässigen Partnern gehören Jörg und Carolin Widmann, Christian Poltéra, Antoine Tamestit und Sharon Kam.
Seit 2013 gastiert Wolfgang Redik als Leiter und Gründer des „Mozart Chamber Ensembles“ – einer Gruppe flexibler Grösse auf der Basis eines Streichquartetts – bei Festivals in Deutschland, England, Kanada, Österreich und Südamerika. Das Ensemble konzertierte mit Künstlern wie Menahem Pressler, Alfred Brendel, Jörg Widmann und Joan Rodgers.
Als Kammermusiker hat Wolfgang Redik bei zahlreichen Uraufführungen zeitgenössischer Werke mitgewirkt, darunter Werke, die für ihn bzw. für eines seiner Ensembles geschrieben wurden. Zu den namhaften Komponisten, mit denen er zusammengearbeitet hat, zählen György Kurtág, Friedrich Cerha, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Arvo Pärt, Johannes Maria Staud, Thomas Larcher und Harrison Birtwistle.
Von 1989 bis 2008 unterrichtete Wolfgang Redik an der Musikhochschule Graz / Expositur Oberschützen als Lehrbeauftragter für Orchesterstudien sowie als Gastprofessor für Violine und Kammermusik. Im Herbst 2007 wurde er als Universitätsprofessor für Kammermusik an die Universität Mozarteum Salzburg berufen. Dort gründete er 2010 das Sándor Végh Institut für Kammermusik und ist seither Institutsleiter, musikalischer Leiter des Sándor Végh Kammerorchesters sowie des Salzburger Kammermusikfestivals.
Ein grosses Anliegen seiner pädagogischen Tätigkeit ist die Förderung ausgesuchter junger Ensembles auf ihrem Weg in den Beruf. Dafür wurde von ihm ein Masterstudium für Streichquartette und Klaviertrios konzipiert und erarbeitet, das seit Herbst 2014 an der Universität Mozarteum Salzburg angeboten wird und von ihm selbst sowie auch von einigen namhaften Kollegen (wie den Mitgliedern des Hagen Quartetts) mitgetragen wird. Ausserdem gründete er 2011 das Salzburger Kammermusik Festival, dessen Profil gemeinsame Auftritte junger Ensembles mit namhaften Künstlern darstellt. Bei dem jährlich stattfindenden 5-tägigen Festival waren Musikerpersönlichkeiten wie Menahem Pressler, Thomas Zehetmair, Alfred Brendel, Heinrich Schiff, das Quatuor Mosaiques, das Auryn Quartett sowie das Zehetmair Quartett zu Gast und erarbeiteten gemeinsam mit international ausgewählten jungen Ensembles Programme und Werke.
Im Studienjahr 2009/2010 war Wolfgang Redik zudem als Professor für Violine an der Hochschule für Musik in Leipzig beschäftigt. In der Saison 2012/2013 folgte er dem Ruf als Professor und künstlerischer Leiter des Orchesterzentrums NRW in Dortmund. Neben seiner künstlerischen Lehrtätigkeit erarbeitete er dort Lehrpläne für ein eigenes Masterstudium in Orchesterspiel sowie eine direkte Zusammenarbeit mit Orchesterakademien in Deutschland. Nach einem zusätzlichen Lehrdeputat an der Hochschule für Musik in Stuttgart erhielt er 2018 eine Professur für Streicher-Kammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Seit 2008 leitet Wolfgang Redik jährlich Workshops und Meisterklassen an der Guildhall School of Music and Drama in London, am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau, an der McGill University in Montréal sowie am Beijing Conservatory of Music. Weitere Meisterklassen hielt er im Rahmen der Wiener Meisterkurse sowie regelmässig bei der Internationalen Sommerakademie in Salzburg.
Wolfgang Redik spielt eine Violine von J. B. Guadagnini aus dem Jahr 1772, die ihm von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wird.